Die Abkürzung WWOOF steht für „World Wide Opportunities on Organic Farming“ – zu deutsch in etwa: Weltweite Möglichkeiten, biologische Landwirtschaft kennenzulernen. Einen Bauernhof lernt man am Besten kennen, in dem man auf ihm arbeitet. Genau darum geht es beim WWOOF: Die Organisation vermittelt Freiwilligenarbeit auf ökologisch und biologisch ausgerichteten Bauernhöfen auf der ganzen Welt. Was 1971 in Großbritannien mit einem kleinen Unternehmen begann, ist heutzutage ein weltumspannendes Projekt geworden.
Was sind die Prinzipien von WWOOF?
Das Grundprinzip lautet: Arbeitskraft gegen Verpflegung und Unterkunft. Die Freiwilligen bekommen kein Geld für ihre Arbeit. Aber sie erhalten einen tiefen, lebensnahen Einblick in die Arbeit auf einem Bio-Hof. Gerade für junge Leute ist dies eine tolle Möglichkeit, um herauszufinden, ob ihnen Tätigkeiten wie Füttern, Pflügen, Säen und Ernten Spaß machen. Es sind keinerlei Erfahrungen im gärtnerischen oder landwirtschaftlichen Bereich erforderlich.
Die WWOOF unterstützt die ökologische Bewegung und versucht mit ihren Aktionen, mehr Verständnis und Nähe zwischen Produzenten und Verbrauchern zu schaffen.
In welchen Ländern kann man WWOOFen?
In Deutschland, Irland, Italien, Dänemark, Serbien und anderen europäischen Ländern kann Farmarbeit unter WWOOF geleistet werden. Wer neben den landwirtschaftlichen Aspekten auch weit entfernte, teilweise exotische Länder kennen lernen will, kann auch Aufenthalte in Australien, Argentinien, Ghana, Japan, Kanada oder Equador verbringen. Auf allen fünf Kontinenten gibt es Unterverbände der WWOOF. In Deutschland nehmen derzeit etwa 250 Bauernhöfe an dem Programm teil.
Wie funktioniert die Anmeldung?
Zunächst sollten Interessierte sich für ein Land entscheiden, in dem sie WWOOFen möchten. Auf der Homepage des Dachverbandes www.wwoof.org sind die nationalen Unterorganisationen aufgelistet.
Wer einen Antrag auf Freiwilligenarbeit stellen möchte, muss zunächst Mitglied der Unterorganisation des gewählten Landes werden. Gegen einen Beitrag von etwa 18 bis 25 Euro erhält man Einsicht in die Auflistung der Bauernhöfe, die im jeweiligen Land am WWOOF-Programm teilnehmen. Sie befindet sich im Mitgliederbereich der WWOOF-Homepage des Landes und enthält Kurzbeschreibungen und Adressen der Höfe. Auf Wunsch erhält man auch eine ausgedruckte Liste per Post zugesendet. Nach einem Jahr erlischt die Mitgliedschaft automatisch, es sei denn, man bezahlt den Mitgliedsbeitrag erneut. Bezahlt werden kann per Paypal oder Überweisung.
Nun kontaktiert jeder Interessierte selbstständig per Telefon, Email oder Post die Farmen, für die er sich interessiert. Arbeitszeiten, Aufgabenbereiche und alles weitere wird individuell mit dem entsprechenden Landwirt abgeklärt.
Um die Reise muss sich jeder WWOOFer alleine kümmern. Das beinhaltet anfallende Kosten, je nach Land Schutzimpfungen, die Beschaffung von Reise- und Arbeitsvisa sowie Versicherungen. Auch die Organisation von An- und Abfahrt muss genau geplant werden, da viele Höfe abseits der öffentlichen Verkehrswege liegen.
Wie lange dauert ein WWOOF-Aufenthalt?
Die Mindestdauer für einen Aufenthalt beträgt zwei Tage. Eine festgelegte Maximaldauer gibt es nicht. Diese Details werden individuell mit dem betreuenden Hof abgeklärt. Die Vermittlung und der Einsatz auf einem Hof können oft relativ zeitnah organisiert werden. Die Arbeitszeiten variieren je nach Aufgabenbereich, Saison, Hofgröße etc. In der Regel liegen sie zwischen vier und acht Stunden täglich. Ein bis zwei freie Tage pro Woche sind oft drin.
Hallo, ich bin Rainer. In meinem Blog dreht sich alles um berufliche Auszeiten, wie Sabbaticals und Fernwanderungen. Als leidenschaftlicher Wanderer und mehrfacher Pilger auf dem Jakobsweg sowie anderen Weitwanderwegen teile ich meine Erfahrungen und gebe praktische Tipps für alle, die sich nach einer Auszeit sehnen.