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Geld, Sicherheit und Kriminalität auf dem Jakobsweg – ein paar sinnvolle Tipps

Gleich vorne weg: Es gibt sicher gefährlichere Reiseziele als den spanischen Jakobsweg (Camino Frances). Persönlich habe ich unterwegs keine schlechten Erfahrungen gemacht. Dennoch hört man gelegentlich von Diebstählen und sollte sich daher im Vorfeld ein wenig mit dem Thema befassen. Gelegenheit macht schließlich Diebe und insbesondere in den Schlafsälen der Herbergen finden Diebe relativ leicht Beute.

Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen

Wie gesagt, ich habe keine negativen Erfahrungen gemacht. Nichts desto trotz empfehle ich die folgenden Sicherheitsmaßnahmen:

  • Geld, Kreditkarte, Notfalltelefonnummern und wichtige Dokumente immer am Körper tragen, z.B. in einer wasserdichten Brusttasche. Eine Bauchtasche ist nicht so sicher wie eine Brusttasche, da man diese leichter abschneiden kann.
  • Kreditkarten nur zum Geldabheben verwenden. In Restaurants kann es eher zu Betrügereien kommen (Geldkarten werden kopiert und man merkt erst nach der Rückkehr den Betrug)
  • Den Tagesbedarf an Bargeld immer im Geldbeutel mit sich führen. Es sieht wirklich albern aus, wenn man jedes Mal zum Bezahlen die Brusttasche rausholt. Ein deutlicheres Zeichen, wo man sein Geld aufbewahrt, kann man dem potenziellen Dieb auch nicht geben.
  • In den Pilgerherbergen sollte man die Wertsachen nachts mit in den Schlafsack nehmen.
  • Sofern man nachts mal auf die Toilette muss, sollte man die Wertgegenstände immer mitnehmen und nicht im Schlafsack liegen lassen. Diebe vermuten natürlich, dass die Wertsachen im Schlafsack sind und suchen dort zuerst.
  • Gleiches gilt für die Duschkabine. Wertsachen immer mitnehmen!
  • Unterwegs: Den Rucksack nicht unbewacht vor einer Bar abstellen. Wer den Film „Dein Weg“ gesehen hat, weiß warum ;-). Besser man nimmt den Rucksack mit in die Bar und behält diesen im Blick. Schließlich lässt sich auch ein teurer Trekking-Rucksack, ein Schlafsack oder die Funktionskleidung gut verkaufen.
  • Weniger ist mehr: Laptop, Smartphone und die teure Spiegelreflex-Kamera lässt man besser zuhause.
  • Rucksackschloss (optional): Nicht der effektivste Schutz. Meine Befürchtung ist, dass der Rucksack vom Dieb dann eher beschädigt wird. Daher hatte ich kein Schloss dabei.

Wieviel Bargeld mitnehmen?

Wie Ihr meiner Kostenübersicht entnehmen könnt, lagen meine täglichen Ausgaben bei ca. 25 bis 35 Euro. Bei einer Laufdauer von knapp 30 Tagen auf dem Camino Frances bedeutet dies Gesamtausgaben von ca. 900-1.000 Euro (natürlich geht es noch günstiger). Eine solche Geldsumme mitzuschleppen ist natürlich nicht sinnvoll, Geld für maximal eine Woche ist eigentlich ausreichend. Immer wenn das Geld zur Neige geht, kann man ja einen Geldautomaten (Cajero automático) aufsuchen. Genau wie in Deutschland findet man in Spanien oder Portugal ein dichtes Netz an Automaten (quasi in jeder Stadt).

Häufig Geld abheben – das ist aber teuer!

Leider besitzen die hiesigen Banken (z.B. Sparkasse, Volksbank und Co.) keine eigenen Geldautomaten in Spanien. Entsprechend ist mit einer Gebühr von mindestens 5 Euro bzw. 1 Prozent der Summe pro Geldabheben zu rechnen. Für Sparfüchse gibt es aber auch Möglichkeiten dies zu umgehen und am Geldautomaten ohne Zusatzgebühren an Bargeld zu kommen. Möglich ist dies mit der Visa-Karte der DKB-Bank (weltweit kostenlos Geld abheben). Ich nutze die DKB daher schon seit Jahren auf meinen Pilgerreisen!

Wie ist deine Meinung zum Thema Sicherheit/ Kriminalität auf dem Jakobsweg? Hast du noch weitere Tipps?

Comments 4

  1. Weisst Du vielleicht, ob Banken in Frankreich oder Spanien US Dollar in Euro umtauschen?
    Vielen Dank für Deine Bemühungen im Voraus.

  2. Post
    Author

    Hi, an den Flughäfen findest du mit Sicherheit entsprechende Wechselstuben. Am besten tauschst du schon bei der Ankunft etwas Geld um. Ob das Umtauschen auch bei einer lokalen Bank im Hinterland möglich ist, kann ich nicht mit Sicherheit sagen (mein Gefühl würde mir aber sagen, ja). Natürlich musst du dann auch die Öffnungszeiten beachten. Kreditkarte (Visa, Mastercard ggf. American Express) ist meiner Ansicht nach die bessere Wahl, ATMs gibt’s schließlich überall!

  3. Diese Seite scheint ein bißchen veraltet zu sein, jedenfalls was Geldautomaten betrifft. Seit Jahren gilt die EU-REgel, dass bei Abhebungen innerhalb der EU keine zusätzlichen Kosten anfallen. Jedenfalls wenn man einen Geldautomaten benutzt, der einer Bank gehört – und nicht einem privaten Automatenaufsteller. Das läßt sich aber leicht feststellen, wenn man auf die Logos schaut.
    Geschrieben am 26.11.2018

  4. Auf die gelben Wanderführer sollte man auch acht geben. Diese könnten z.b. in der Pilger Pension in Santander“ Isabel“ auf einmal verschwinden. Obwohl nur ich zu meinem Zimmer Zutritt hatte.

    Meinen deutschen Reiseführer hatte ich in einer Tüte und unter meinem Schlafsack.
    Nachdem meine Tochter und ich wieder von draußen kamen und die Zimmertüre auf schlossen, war das Buch nicht mehr im Zimmer.
    Außer die Frau, die uns einließ, und einen Zweitschlüssel hatte. Es war zwar eine Spanierin, die kein Wort deutsch konnte, aber das Buch konnte sich auch nicht in Luft auflösen.

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