Die Reiseapotheke für den Jakobsweg: Medikamente und Co.

Welche Medikamente (und welche Mengen) sollte man auf dem Jakobsweg in der Reiseapotheke mitführen? Im Folgenden meine Tipps:

Nur kleine Mengen mitbringen:

Auf den Hauptstrecken (z.B. Camino Frances, Camino Portugues) findet man in regelmäßigen Abständen Apotheken. Daher sollte man schon aus Gewichtsgründen Medikamente nur in kleinen Mengen mitbringen (z.B. eine halbe Tube/ 3-4 Tabletten) und bei Bedarf einfach nachkaufen. In vielen Orten gibt es auch eine Gesundheitsstation (Centro de Salud), welche Pilger in der Regel schnell behandelt. Bei starken und länger anhaltenden Schmerzen sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen!

Was gehört in die Reiseapotheke:

Blasenpflaster

  • Zur Versorgung von Blasen sind für mich die Blasenpflaster von Compeed erste Wahl. Einfach auf die Blase kleben und verheilen lassen! Die Pflaster halten extrem gut und sind wasserfest (Duschen ist kein Problem). Das Gel-Polster sorgt wiederum dafür, dass man die Pflaster beim Laufen kaum noch spürt. Da Blasen an den unterschiedlichsten Stellen auftreten können (Ferse, Zehen, Seiten…), empfiehlt sich beispielsweise der Kauf eines Mixpacks mit unterschiedlichen Pflastergrößen.
  • Alternativ: Wer die Blasen lieber aufsticht, benötigt Nadel, Faden und ein Desinfektionsmittel. Um eine Infektion zu vermeiden, ist äußerste Vorsicht geboten und man sollte die Haut unbedingt dranlassen!

Hirschtalgcreme

  • Zum Schutz vor Blasen sollte man die Füße bereits eine Woche vor der Pilgerfahrt täglich eincremen. Das gleiche gilt natürlich auch für unterwegs – täglich eincremen! Bei Wanderern sehr beliebt ist hierfür Hirschtalgcreme. Dadurch bleibt die Haut elastisch und belastbar, das Blasenrisiko sinkt durch das tägliche Einfetten enorm.

Magnesium / Mineralien

  • Da viele Pilger nicht an die physischen Dauerbelastungen gewöhnt sind, kann die Einnahme von Magnesium bei Muskel- und Wadenkrämpfen helfen.

Schmerztabletten (leichte Kopf- , Gelenkschmerzen, Fieber, Schmerzen in Zusammenhang mit Entzündungen)

  • Bei der Wahl eines rezeptfreien Schmerzmittels haben Pilger die Wahl zwischen zahlreichen Mitteln wie Aspirin, Paracetamol oder Ibuprofen. Nach der Lektüre eines längeren Artikels bei der Stiftung Warentest, habe ich mich für die Mitnahme des Wirkstoffs Ibuprofen entschieden. Zusammenfassung: Ibuprofen wirkt entzündungshemmend und ist bei Gelenkschmerzen (z.B. Knie) verlässlicher als Aspirin. Zudem wird der Magen/Darm weniger belastet. Daher hat Ibuprofen Vorteile gegenüber Aspirin, wenn das Mittel über einen längeren Zeitraum eingenommen wird.

Erste Hilfe Set

Ein kleines Erste-Hilfe-Set gibt’s mittlerweile in den meisten Trekking-Geschäften. Dieses sollte zur Wundversorgung (z.B. bei Schürfwunden) folgendes enthalten:

  • Salbe gegen Entzündungen / Wundcreme z.B. Bepanthen
  • Rollenpflaster
  • Wundpflaster
  • Mullkompressen, Mullbinden, Heftpflasterrolle zur Fixierung
  • Desinfektionsmittel
  • Eine kleine Nagelschere

Gelenkschmerzen

  • Eine Salbe wie Voltaren o.ä kann bei Gelenkschmerzen hilfreich sein.

Durchfallmittel

  • Ein Durchfallmittel (Immodium, Kohletabletten o.ä.) sowie ein Elektrolyt-Präparat (gleicht den Mineralienverlust aus), sollte man ebenfalls mitbringen.

Persönliche Medikamente

  • Je nach persönlicher Vorerkrankung sollten entsprechend Medikamente (z.B. bei Bluthochdruck) mitgenommen werden. Sofern es sich um rezeptpflichtige Medikamente handelt, sollte die Menge den kompletten Reisezeitraum abdecken.

Allergietabletten (Optional)

  • Laufen im Freien, über Wiesen und Felder, das ist genau das Gegenteil von dem was Experten Allergikern während der Pollenflugzeit empfehlen. Allergiker sollten vor der Reise daher einen genauen Blick auf den Pollenflugkalender werfen.
  • Allergiker sollten zur Sicherheit Allergietabletten/ Antihistaminika zum unterdrücken der allergischen Reaktion mitbringen. Ergänzend ist die Mitnahme von Augentropen empfehlenswert.

Hab ich was vergessen? Gibt es weitere Medikamente die du mitnehmen würdest?

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