Spanisch-Sprachreise, aber wann und wohin?

Es gibt viele gute Gründe für eine Spanisch-Sprachreise. Z.b. um sich auf dem nächsten Jakobsweg oder im nächsten Spanienurlaub ein wenig besser verständigen zu können :-). Spanischkenntnisse können nie schaden, schließlich belegt die Sprache Platz 4 der weltweit meistgesprochenen Sprachen! Wer Spanisch lernen möchte, hat allerdings die Qual der Wahl, diverse Länder und Regionen stehen zur Auswahl: spanisches Festland, Balearen (Mallorca, Ibiza etc..), Kanaren, Süd- und Mittelamerika und natürlich auch diverse Karibikinseln. Die Entscheidung fällt nicht leicht, daher hier mal ein paar Faktoren, die man bei der Auswahl unbedingt berücksichtigen sollte:

Die beste Reisezeit?

Zu welcher Jahreszeit ist der Sprachkurs eigentlich geplant? Schließlich ist die optimale Reisezeit bei der Vielzahl der möglichen Weltregionen höchst unterschiedlich.

  • Spanisches Festland: Steht die Sprachreise im Winter an, dann ist das spanische Festland schon mal nicht erste Wahl. Auch in Spanien sind die Wintermonate sehr kalt und in Metropolen wie Barcelona oder Madrid herrscht regnerisch-kühles Wetter mit Temperaturen von 0-10 Grad Celsius. Wer möchte schon schlechtes Wetter hierzulande gegen schlechtes Wetter in Spanien eintauschen? Selbst auf der Lieblingsinsel der Deutschen, Mallorca, ist das Wetter im Winter trist und unangenehm kühl. Die Touristensaison geht von Mai bis Ende September und daran kann man sich auch als Sprachschüler orientieren. Höchstens noch Andalusien (z.B. Sevilla, Malaga, Cadiz, Granada) ganz im Süden der Iberischen Halbinsel oder die Kanareninseln (Teneriffa, Gran Canaria , Lanzarote, Fuerteventura, La Palma etc..) sollte man in den Wintermonaten in Betracht ziehen. Gute Reisemonate für das Festland/Mittelmeerregion sind beispielsweise die Monate Mai und Juni. Die Temperaturen liegen bereits über 20 Grad, die große Sommerhitze und die teure Hauptsaison mit Millionen Pauschaltouristen steht allerdings noch bevor. Auch die Herbstferien im September/Oktober sind in Ordnung.
  • Karibik / Mittelamerika: In den Wintermonaten sind die Fernreiseziele wie Kuba, Dominikanische Republik, Mexiko oder Costa Rica gut geeignet. Wer sich speziell für die Karibik interessiert, die Hurrikansaison geht dort von Juni bis Ende November. Optimale Reisezeit ist also von Dezember bis Mai.
  • Südamerika: Beliebte Ziele für Sprachreisen sind auch die südamerikanischen Metropolen Buenos Aires und Santiago de Chile. In dortigen Hochsommer (Januar / Februar) liegen die Temperaturen bei ca. 40 Grad Celsius und das Großstadtleben ist dann unerträglich heiß. Besser geeignet ist der Frühling (Oktober/November) oder Herbst (ab März/April). Für die Andenländer Peru (z.B. Lima, Cusco), Ecuador (z.B. Quito, Cuenca) gelten die Monate Mai bis September/Oktober als die gute Reisemonate, da diese außerhalb der Regenzeit liegen.

Freizeitmöglichkeiten

An den Zielorten für Spanisch-Sprachreisen sind auch höchst unterschiedliche Freizeitaktivitäten möglich. Was genau möchtest du erleben? Strand, Party, Kultur, Wandern/Outdoor-Sport oder suchst du eher Ruhe und Abgeschiedenheit?

  • Sonne, Strand und Meer: Wer den Sprachkurs mit Strandurlaub verbinden möchte, sollte Playa del Carmen (Mexiko) oder Samara (Costa Rica) in die engere Auswahl ziehen. Hier sollte man sich auch informieren, wann der Springbreak stattfindet, wenn Tausende US-Studenten zur jährlichen Party dort einfallen (üblicherweise in den Monaten März / April…).
  • Wandern & Outdoor: Wer sich in der Freizeit gerne im Freien aufhält, für den sind die Andenländer Peru, Bolivien oder Ecuador interessant. Aber auch in Spanien entlang des Jakobswegs (z.B. Pamplona oder Leon) kann man gut Spanisch lernen.
  • Abgeschiedenheit: Viel Natur, Ruhe und Abgeschiedenheit findet man beispielsweise in Boquete (Panama). Der Ort liegt im westlichen Hochland Panamas und ist nur mittels längerer Busanreise zu erreichen.
  • Kulturelle Vielfalt: Diesbezüglich sind natürlich die großen Metropolen im Vorteil: In Buenos Aires, Santiago de Chile, Barcelona  oder Madrid  gibt’s die größte Auswahl an Museen, Galerien, Konzerten, Theater etc… Gleiches gilt natürlich fürs Nachtleben mit unzähligen Bars und Clubs. Wer also viel Ablenkung vom Spanisch lernen sucht, ist dort genau richtg. 😉

Der Preis: Günstig Spanisch lernen

Auch der Preis spielt für viele bei der Auswahl eine große Rolle.

  • Hinweis: Die Preise sind saisonal höchst unterschiedlich. In der jeweiligen Haupstaison muss man mit einem Preisaufschlag rechnen. Ein schöner, günstiger Sprachurlaub ist häufig in der Vor bzw. Nachsaison möglich.
  • Spanien ist generell sehr teuer, bei den südamerikanischen Ländern zählen Argentinien, Uruguay und Chile zu den Ländern mit den höchsten Lebenshaltungskosten/Kurskosten. Die drei genannten Länder zählen zu den am weitesten entwickelten und sichersten Reiseländern in Südamerika. Was Kursgebühren, Wohnen und generell die Lebenshaltungskosten betrifft, so sind die großen Metropolen am teuersten.
  • Preislich günstigere Sprachkurse sind vor allem in weniger entwickelten Ländern in Süd- und Mittelamerika möglich. Hier kann man beispielsweise Bolivien, Ecuador, Peru und Venezuela nennen. Das absolut günstigste Sprachreiseziel ist allerdings Antigua in Guatemala. Spanischkurse kosten nur ca. ein Drittel von denen in Spanien. Allerdings ist das Land nicht ungefährlich, die Sicherheitslage gilt in weiten Teilen des Landes als kritisch.
  • Allerdings darf man bei der Auswahl nicht nur die reinen Kursgebühren betrachten. Auch für die Anreise können hohe Kosten entstehen. Ein Flug nach Südamerika kann 1.000 bis 1.500 Euro kosten (je nach Saison / Verfügbarkeit). Einen Flug nach Spanien kriegt man mit etwas Glück (Billigflieger) schon für 100 Euro. Man muss also genau gegenrechnen. Für eine kürzere Kursdauer bietet sich Spanien an. Bei einer längeren Kursdauer werden viele Ziele in Mittel- und Südamerika preislich attraktiver.
    • Spanien => 100-200 Euro
    • Mittelamerika/ Karibik => 700 – 1.000 Euro
    • Südamerika => 1.000 bis 1.500 Euro

Das beste Spanisch

Wo wird eigentlich das beste und klarste Spanisch gesprochen. Schließlich möchte niemand eine regionale Mundart lernen, die anderswo niemand versteht?

  • Was die Qualität der Aussprache betrifft, haben Länder wie Ecuador und Kolumbien (z.B. Bogota) einen sehr guten Ruf. Hier wird ein sehr klares, beinahe akzentfreies Spanisch gesprochen.
  • Wer Spanisch in Buenos Aires lernen möchte, sollte sich bewusst sein, dass das dortige Spanisch einen sehr italienischen Einschlag hat. Das liegt daran, dass neben Spaniern auch sehr viele Italiener nach Argentinien ausgewandert sind. Der Akzent unterscheidet sich sehr stark von anderen lateinamerikanischen/ spanischsprachigen Ländern.
  • Großer Vorteil einer Sprachreise ist auch, die Möglichlichkeit die neue Sprache im Alltag anzuwenden. In Barcelona wird man dann allerdings mit der Regionalsprache Katalonisch konfrontiert. Im Norden Spaniens (Baskenland z.B. San Sebastian) wird Baskisch gesprochen. Also auch nicht ganz ideal.

Was meinst du? Welches ist das beste Sprachreiseziel um Spanisch zu lernen?

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